Wir wollen auch dieses Jahr wieder eine MV veranstalten und suchen dafür erstmal einen Termin. Dafür gibt es dieses Dudel:
https://dudle.inf.tu-dresden.de/MitgliederversammlungHackspaceJena2016/
Der Termin steht jetzt fest. Die Versammlung findet am 27. November 2016 um 14:00 Uhr in unseren Vereinsräumen in der Krautgasse 26 in Jena statt.
Es fehlen noch Vorschläge für weitere Kandidaten. Also ziert euch nicht und tragt euch ein : )
Mögliche Anträge und Themen bitte hier eintragen:
Mögliche Kandidaten bitte hier eintragen
Da ich (Thomas) zur MV nicht anwesend sein kann, hier mein Beitrag zu einigen der Themen.
Insb. geht es bei der Durchsetzung des Hausrechts (sprich: Platzverweis bei grober Inkompatibilität mit der Vereinskultur) um die Frage, ob es irgendeine Art von Regelwerk für tolerierbares Verhalten bzw. eine Schwarze Liste intolerierbaren Verhaltens geben sollte. Meine Ansicht: Abgesehen von der Frage, wer die Schwarze Liste definieren darf bzw. was da draufkommt, hätte eine solche Regulierung das Problem, daß alles, was halbwegs genau spezifiziert wird, ohne weiteres unterlaufen werden kann, um zwar den Buchstaben der Regeln zu genügen, aber trotzdem ihrem Geist zuwider die Atmosphäre zu vergiften. Die Schwarze Liste nicht genau zu spezifizieren führt dagegen zu einer anderen Art von Hexenjagd oder Räuber-und-Gendarm-Spiel. Letzten Endes geht es darum, als offene Gemeinschaft in einer Umgebung zu bestehen, in der nicht jeder die Werte der Gemeinschaft teilt oder zumindest zu respektieren bereit ist, und so einer Situation läßt sich nicht mit Definitionen beikommen; Stichwort soziales Problem vs. (regel)technische Lösung. Ich hab auch kein gutes Rezept, aber vom Bauchgefühl her würde ich unter erwachsenen Menschen am ehesten darauf setzen, daß in einer konkreten Situation eine schlichtende soziale Interaktion zwischen den dann Anwesenden stattfindet. Ich kann mir zwar vorstellen, das offensichtlich Unzulässige festzuschreiben, also z.B. körperliche Gewalt oder vorsätzliche Sachbeschädigung, aber daneben gibt es immer eine Grauzone von Situationen, die nur dadurch zu klären sind, daß die übrigen Anwesenden sich verantwortungsbewußt verhalten und ihrem gesunden Menschenverstand folgen. Wenn sie das nicht tun, dann haben wir als Gemeinschaft ohnehin ein ganz anderes Problem. Andererseits hat es offenbar in mindestens einer Situation eine Unsicherheit gegeben, ob das, was der gesunde Menschenverstand sagt (nämlich: Raumverweis für eine Person), mit dem Prinzip eines offenen Raums vereinbar wäre. Daher fände ich es gut, das einmal offiziell explizit festzustellen. Aber ansonsten würde ich keine künstliche Regulierung sehen wollen.
Mehr Mitglieder zu bekommen ist natürlich aus verschiedenen Gründen ein lohnendes Ziel, aber es sollte m.E. nicht nur um die Zahlen gehen, sondern ich wünsche mir Mitglieder, die neue Ideen und Antrieb mitbringen. Daher finde ich solche Werbung kontraproduktiv, die darauf hinausläuft, den Hackspace als Berieselungsangebot darzustellen. In diese Richtung geht für mich jeder Versuch, mit Plakaten, Flyern oder ähnlichem die Aufmerksamkeit eines anonymen (wenn auch vorwiegend studentischen oder sonstwie spezifizierten) Publikums zu bekommen und ihm den Space hinterherzutragen. Besser wäre es sowohl für die Werbewirksamkeit auf unser tatsächliches Zielpublikum als auch für die Außenwirkung gegenüber potentiellen Förderern, anderen Hackspaces usw., wenn wir einfach mehr zeigen würden, daß bei uns viel Zeug passiert, das Hacker eben mögen. Solange wir dabei offensichtlich machen, daß der Space existiert und sich über neue Mitglieder freut, werden wirklich interessierte Menschen m.E. von selbst auf die Idee kommen, dazugehören zu wollen. (Sozusagen als impliziter Aufnahmetest, der Neugier und Eigeninitiative prüft…) Die kürzlich angestoßene Vortragsrunde geht in die Richtung, das LED-Panel auch. Anderes, bei dem ich mir eine solche Wirkung vorstellen könnte: offene Daten der Stadt nutzen; ggf. in Zusammenarbeit mit dem Repariercafé eine Art Upcycling nach Hacker-Manier zu veranstalten (Dinge nicht nur reparieren, sondern dabei kreativ verändern/verbessern/mißbrauchen im positiven Sinn).
Grundsätzlich ist das eine gute, richtige und wichtige Sache, also: dafür. Ein diskutierenswerter Punkt ist meiner Ansicht nach, wie man die Gratwanderung schafft zwischen a) der notwendigen Distanzierung von unvertretbaren Positionen und b) dem Risiko, durch Verweigerung der Diskussion die Menschen in ihrer Filterblase zu bestätigen, die solche für uns unvertretbaren Positionen einnehmen. (Das ist natürlich nur solange überhaupt eine Frage, wie niemand die Anwendung des Hausrechts provoziert.) Mit diesem Einwand möchte ich ausdrücklich nicht dafür argumentieren, unvertretbare Positionen salonfähig zu machen, indem man die Sorgen der besorgten Bürger zu ernst nimmt oder sowas. Ich denke nur, man sollte sorgfältig unterscheiden zwischen der Ablehnung von Positionen und Anschauungen einerseits und der Ablehnung von Menschen andererseits. Möglicherweise ist es in vielen Fällen für beide Seiten lehrreich, zwar nicht über die fraglichen Ansichten selbst zu diskutieren, aber darüber, warum Menschen solche Ansichten haben. Wer sich im Hackspace bewegt, dem unterstelle ich bis zum Beweis des Gegenteils die notwendigen intellektuellen Fähigkeiten für eine solche Diskussion, auch wenn er sich Meinungen gebildet hat, die für uns nicht akzeptabel sind.