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Hackerfahrschule
Die Hackerfahrschule ist eine Reihe von Crash-Kursen in unixoiden Betriebssystemen, freier Software, Cryptoanarchie, Mate-Trinken und was man sonst noch als Hacker braucht. In den ersten beiden Oktoberwochen wird pro Abend ein Thema auseinander genommen.
- Wo? Im Krautspace, dem Jenaer Hackspace.
- Wann? Während der Studieneinführungstage, vom 1. bis 12. Oktober 2012. Beginn ist jeweils 19 Uhr.
- Wer? Vorrangig Studienanfänger. Die Anzahl der Teilnehmer ist aus Platzgründen auf etwa 10 Personen je Workshop festgelegt. Deshalb bitte unter voranmelden. Bei genügend Interesse werden die Veranstaltungen wiederholt.
- Was? Folgende Themen sind geplant:
Workshops
Datum | Thema | Referent |
---|---|---|
Mo, 1. | Anonym im Netz | qbi |
Di, 2. | Open Source und Linux | frlan |
Do, 4. | Powereditoren | mk (emacs) & ks (vi) |
Di, 9. | Erste Schritte auf dem Linux-Terminal | jh |
Mi, 10. | LaTeX | Jörg |
Do, 11. | Versionskontrollsysteme | 0xAFFE |
Anonym im Netz
Montag, 1. Oktober
Im Internet wusste lange Zeit niemand, dass du ein Hund bist. Dann kam der Kommerz, bot Kekse an und sagte: „Wir müssen wissen, wer du bist. Sonst kann ja jeder kommen und auf falsche Namen bestellen.“ Dann kamen die Politiker, wollte eine Pflicht für richtige Namen, Adressen und sagten: „Das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein!!11!!elf!!“. Dann kamen die Kriminellen, sahen Namen, Adressen, Kreditkartendaten und riefen: „Lecker!“. In Verbindung mit Äpfeln werden dann schonmal Telefon, Rechner und anderes gelöscht.
Zum Glück wollte eine Gruppe namens Cypherpunks lieber als Hund behandelt werden. Sie schufen so genannte Remailer, um E-Mails anonym senden zu können. Später kam mit Tor auch eine Software für das Web hinzu.
Manchmal wollen Hunde aus ihrem „Wau Wau“ ein
-----BEGIN PGP MESSAGE----- Version: GnuPG v1.4.10 (GNU/Linux) hQIMA3oKUn1H/9vhAQ/+Py5Lt1KlJpwdOp8vcub88eK19i0EOZf2luXFClJv3QKF L7CyQ51kRGEy6nl9yAPbD412XUxuDfOGNVAcdI6QI1Vc5nPVMURXELBe34eqdha6 f/iKh18JKcqCsKZpWxqNHka7rVXQ8hwVA3nXnn0ul81H4bibFEvtn0xgDgoDzCi0 EhUrURLzESTu1FNJNguQqW74SUH7UmSe2DaEi7F59GArNfZNFXcBuOpm0qjd0cuy 0xfmS4+2SpCDzsrp/sMwgopYuXVSZcHCGecEUfGo6QfBxwcaLK607LHfW04SmRL3 C8gZlx9lZxBYqaHREbhoB3NNeNxtx7ohrPNhOHvLAkBAnoOyFz5hz+0gAeV7zrhS iXxJ2/WOEIoW9Hf1katVVKDMeqEd+d4Nm8orqJF9bM3OkojoE9D3A/7VupBNyuzf XCFIsFuRzSB8ujdyAf6WgGWoJYReX2wcCtpHJpYUd2OXSH9WlcfJCctu7PCxVlqW ypd/B1euEBH+GTLfdzhI1X6n6eYK46c2BXta9Lq9f2XyZ6CtiUEPiTaSQVub6+dc Kqo9aADH8muPufBcJhy53HUC/nLIS/oC/a0nIh0NOk3v1TIhROnVn6BzlYa0cbSf rb3MMA2FSAMSwOZcemfG8qzzE+KhY6knimouGN17STDkHKd/tIq18wZjLOzo+nyM LgQDAwKlJHYprcQBhGCA3FJEPUxcBkszTIMdLrWFgznOzp0yJuXp95jgl2z9YerS QgGUiIGwR13I1nZPMxVHFWh3ZpzAOl2dgETSigFJ6l028Opom/xw1ddvK5IF/NgE 0wPYHZqHk17Gx5cj783GEk5lNw== =bGeD -----END PGP MESSAGE-----
machen, d.h. niemand soll ihr Gebell als solches identifizieren können. Die Cypherpunks, speziell Phil Zimmermann erfanden PGP, um ihre Daten zu verschlüsseln.
Der Workshop richtet sich an Hunde und solche, die es werden wollen. Ihr erfahrt, wie ihr euch über die Tastatur rollen oder die Maus anstupsen müsst, um unerkannt im Netz zu bleiben.
Open Source und Linux
Dienstag, 2. Oktober
Der Vortrag soll eine Einführung in die Welt des freien Betriebsystems »Linux« und in die Welt der freien Software in dessem Umfeld. Angesprochene Themen werden ungefähr sein:
- Betriebssyteme
- freie Software
- Installation, Konfiguration und Wartung eines Beispiel-Open-Source-Betriebssystems (Linux)
- Bugreporting
Powereditoren
Donnerstag, 4. Oktober
Je nach Tätigkeit verbringen wir einige Jahre unseres Lebens mit dem Schreiben von 'zig Megabytes reinem Text - ob E-Mails, Hausarbeiten, Quellcode, Bücher, Blog-Einträge, Präsentationen oder einfach nur Konfigurationsdateien. Nichtsdestotrotz verwenden die meisten von uns dafür einen Editor, dessen Mächtigkeit kaum über „Kopieren & Einfügen“ hinausgeht. Das wäre in etwa so, als würden wir für unsere Fortbewegung auf Fahrrad oder Auto verzichten.
Und das, obwohl es schon seit den Ursprüngen des Internets wahre Powereditoren gibt. Aber ohne Fleiß kein Preis: Zwar schreibt man mit solchen Editoren schneller als die beste Sekretärin - und das auch ohne Zehnfingersystem. Jedoch braucht es eine gewisse Zeit, bis man mit ihnen „fahren lernt“. Aber was ist das schon im Vergleich zu den Lebensjahren, die man sonst mit Tippen vergeuden würde?
Im Sinne des Titels unserer Workshopreihe laden wir Euch deshalb ein, einige Fahrstunden mit den zwei Ferraris unter den Editoren zu nehmen: dem „Emacs“ bzw. dem „Vi“. Welcher der beiden der bessere ist, darüber liefern sich deren Verfechter seit je her tiefe Grabenkämpfe. Aber seht selbst - wir haben einen Vertreter jeder Seite eingeladen.
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Erste Schritte auf dem Linux-Terminal
Dienstag, 9. Oktober
Bash, Pipe, grep, sed, awk und „Everything is a file.“
Unixoide Betriebssysteme folgen zwei Regeln:
- „Do one thing, but do it well“: Es gibt ein paar kleine Programme, die genau eine Aufgabe bestmöglich loesen. Fuer sich genommen funktionsarm, können diese Programme über eine Art Rohrsystem (die „Pipe“), zu beliebig komplexen Konstrukten zusammen geschaltet werden.
- „Everything is a file“1): Auf alles - meine E-Mails, den Bildschirm, das Internet, … - kann mittels dieser kleinen Programme genau so zugegriffen werden, wie auf normale Dateien. So kann das Rohrsystem mit der Außenwelt verbunden werden.
Diese Werkzeuge benutzt man nicht mit einer graphischen Oberfläche2), sondern im Terminal: einem endlosen, textbasierten Dialog zwischen Computer und Mensch.
In diesem Workshop lernt Ihr das Terminal zu benutzen. Wir stellen die wichtigsten der kleinen Programme vor und zeigen, wie man sie zusammensetzt. Am Ende steht das Verständnis, wieso diese archaische Interaktionsform mit dem Computer immer noch mächtiger ist als Fensterschubsen und Pinch-to-zoom.
LaTeX
Mittwoch, 10. Oktober
Versionskontrollsysteme
Donnerstag, 11. Oktober
Verteilte Versionskontrollsysteme sind aus der heutigen Software-Entwicklung nicht mehr wegzudenken. Code zu teilen, offline weiterzuentwickeln, zu forken oder Bugs zu fixen ist mit der letzten Generation solcher Werkzeuge nun ein Kinderspiel, was seinerseits zu einer neuen Kultur in der Open-Source-Gemeinde geführt hat.
Ein Vertreter dieser Gattung ist GIT, welches vom Oberguru Linus Torvalds höchstpersönlich extra für den Linux-Kernel entwickelt wurde. Aber nicht nur für solche (gigantischen) Softwareprojekte sind Versionskontrollsysteme nützlich. Sie lassen sich ebenso gut zum kollaborativen Erstellen, Verbessern und Versionieren von Vorlesungsskripten, wissenschaftlichen Artikeln oder gar dem eigenen Home-Verzeichnis verwenden.
Im Workshop erklären wir das Prinzip hinter verteilten Versionskontrollsystemen am Beispiel von GIT. Das Wissen kann aber auch problemlos auf andere Vertreter wie Mercurial oder Bazaar übertragen werden.